Hinter Amy und mir liegt eine anstrengende Woche. Die Welpen waren weniger betroffen. Sie verbrachten ihre erste Lebenswoche ganz normal mit schlafen und säugen. Da es keinen Wackelkandidaten gab, der an die Zitzen angelegt werden musste, konnten die Welpen erstmal “links liegen gelassen” und die volle Konzentration auf Amy gelegt werden.
Sie wollte sich nicht einen Zentimeter von ihren Welpen wegbewegen und fressen wollte sie schon gleich gar nicht.
Da sie schließlich irgendwann mal raus musste, wurden die Welpen in einen Korb mit Fleecedecke verfrachtet und in den Garten getragen. Das funktionierte zweimal gut, danach ließ Amy den Korb samt Kindern unbeachtet draußen stehen und legte sich unverrichteter Dinge und ohne Welpen zurück in ihre Wurfkiste.
Zum Glück konnte sie ausgetrickst werden indem die Welpen in den Korb gelegt und möglichst schnell rausgetragen wurden. Sowie Amy den Korb bis über die Türschwelle gefolgt war, galt es diesen ohne Amy wieder reinzulotsen und die Tür zuzuknallen. Sie durfte erst wieder rein, wenn sie gemacht hatte. Diese Prozedur wurde mindestens viermal am Tag wiederholt. Immerhin waren wir nach drei Tagen ein eingespieltes Team. Während ich die Welpen drinnen aus dem Korb zurück in die Wurfkiste legte, machte Amy draußen auf die Fußmatte.
Das nächste Problem war die Futteraufnahme. Erst wurde der Napf mit dem Lieblingsfutter direkt vor die anspruchsvolle Mutter gestellt. Dann gab es geformte Futterkugeln aus der Hand. Höhepunkt waren ausschließlich aus selbst gekochten Hühnchen und Reis bestehende Kugeln, die ebenfalls keine Zustimmung fanden.
Bei dem ganzen Aufwand blieb kaum Zeit an das eigene Essen geschweige denn dessen Zubereitung zu denken. Letztendlich gab es Ravioli aus der Dose. Zumindest mein angewiderte Blick auf den Teller war der gleiche wie der von Amy beim Anblick von Futter.
Nach einem Tag Totalverweigerung frass sie endlich ohne Murren ihr gewohntes Futter und ich lies mir das Hühnchen mit dem Reis schmecken.
Seit vorgestern ist der Knoten geplatzt. Rausgehen und Fressen klappen ohne Gegenwehr und ganz kurz sah es so aus als ob Amy zum Spaziergang mit wollte.
Einen Privaterfolg kann Socke für sich verbuchen. Selbstverständlich durfte außer Odin kein anderer Ridgeback zu den Welpen. Für die welpenverliebte Socke war das nicht zu verstehen. Nach und nach hat sie sich angeschlichen und darf jetzt schon neben der Wurfkiste liegen.