Vier Wochen vor dem berechneten Geburtstermin sind bei Rosine die ersten Anzeichen von ihrer Trächtigkeit zu sehen. Lange war ihr äußerlich überhaupt nichts anzumerken, sie schien sogar eher noch schlanker zu werden. Auffallend war nur ihr Fressverhalten. Seit gut zwei Wochen wollte sie morgens partout nichts mehr fressen selbst sonst geliebte Zusatzleckereien, wie rohe Eier oder geraspelte Möhren mit Öl wurden angewidert abgelehnt. Dazu muss man wissen, dass die beiden Futterzeiten für Rosine sonst zu den absoluten Tageshöhepunkten zählen. Davor kommen maximal ein ausgiebiger Spaziergang mit Tobeeinlagen über die Wiesen oder eine Schmuserunde mit intensiven Ohrkraulen. Die morgendliche Übelkeit ist inzwischen wieder verschwunden. Jetzt wird der Bauch allmählich dicker und die Zitzen sind leicht geschwollen. Und bei dem schönen Frühlingswetter bleibt Rosine lieber so lange wie möglich bequem im Hof auf ihrer Decke liegen, statt sofort ans Tor zu springen, wenn sie glaubt es könnte gleich los gehen.
Sonderbehandlungen bekommt sie momentan trotzdem keine. Wenn sie aber mal ihre Ruhe haben oder nicht mit Spaziergehen will, wird natürlich Rücksicht auf die werdende Mutter genommen.